Fahrt in den Tod
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Katja und Marek wollten die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr in einer kleinen Berghütte verbringen. Fernab von Freunden und Familien, abgeschottet von der Außenwelt, die Zeit zu Zweit nutzen. So war zumindest der Plan ... Dass alles anders kommen sollte, ahnten sie noch nicht.
Am Morgen des zweiten Weihnachtstages verabschiedeten sie sich nach dem Frühstück von Katjas Eltern, bei denen sie die bisherigen Feiertage verbracht hatten. Die Koffer waren bereits im Auto verstaut und auch Katja und Marek waren bereit zum Losfahren.
"Fahrt vorsichtig! Nicht, dass euch noch etwas passiert", ermahnten Katjas Eltern sie bereits zum x-ten Mal.
"Jaha, machen wir." Katja bemühte sich vergeblich, einen genervten Unterton zu unterdrücken.
Marek legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter und drückte sie leicht an sich. "Ach komm, Schatz, deine Eltern meinen es doch nur gut."
"Weiß ich doch. Aber irgendwann ist auch mal gut." Sie löste sich aus der Umarmung ihres Freundes und schlang dafür ihre Arme nacheinander um den Hals ihrer Eltern. "Macht's gut, ihr zwei. Wir sehen uns im neuen Jahr."
Herzlich verabschiedeten sie sich voneinander und dann konnte es endlich losgehen.
***
Gemütlich fuhren sie von dannen. Wenn alles gut ginge, kämen sie gegen Nachmittag an der Berghütte an.
Frohen Mutes drehte Marek die Musik etwas lauter. Bei diesem Lied hatten Katja und er sich zum ersten Mal geküsst. Er warf seiner Freundin einen verstohlenen Seitenblick zu, bevor er sich wieder auf die Straße vor ihnen konzentrierte. Die langen, dunklen Haare fielen ihr heute in besonders lockerer Art über die Schultern. Als würde sie seinen Blick spüren, verzogen sich ihre vollen Lippen zu einem Lächeln. Doch bildete er es sich nur ein oder hatte sie tatsächlich eine Träne im Augenwinkel?
"Alles gut, Marek", beruhigte Katja ihn als sie seine Hand auf ihrem Oberschenkel spürte, die sanft streichelte. "Ich hab nur gerade gedacht, wann wir uns wohl wiedersehen werden. Aber jetzt bin ich erst mal froh, eine Weile nur mit dir zusammen zu sein." Sie drehte ihren Kopf zur Seite, sah ihn aus ihren funkelnden, braunen Augen an.
"Guck mich nicht so an." Er lachte leise. "Du weißt genau, dass ich mich dann nicht auf die Straße konzentrieren kann."
Schmunzelnd drehte Katja ihren Kopf wieder zurück.
"Und wenn wir jetzt schon eine Pause einlegen, wo wir grade mal zehn Kilometer gefahren sind, dann kommen wir nie in der Hütte an", fügte Marek noch grinsend hinzu.
Die junge Frau stimmte ihn mit einem kurzen Nicken zu und lehnte sich entspannt im Sitz zurück. Mit einer Drehbewegung an dem kleinen Rädchen an der Seite des Sitzes, legte sie diesen nach hinten und verkündete: "Ich schlafe noch etwas. Wenn was ist, weckst du mich einfach. Okay?"
"Okay, mach das ruhig." Ihr Lied war zu Ende, Marek drehte die Lautstärke wieder runter und konzentrierte sich auf die Straße vor ihnen.
Von Katjas Eltern aus war es nicht weit bis zur Autobahn gewesen und aufgrund des Feiertags war auch nicht besonders viel los. Keine lästigen LKW, die den Verkehr aufhielten. Leise summte Marek die Melodien der Lieder mit, die ihre Fahrt gen Berge begleiteten.
***
Nach drei Stunden Fahrt steuerte Marek den letzten Rasthof vor dem Ende ihrer Autobahnfahrt an. Vorsichtig beugte er sich zu seiner Freundin und küsste sie sanft auf die Wange. "Aufwachen, Katja. Zeit für eine kleine Pause."
Verschlafen blinzelte diese ihren Freund an, ein Lächeln umspielte ihre Lippen. "Wo sind wir denn?"
"Am letzten Rasthof auf unserer Strecke."
"Oh, das ging aber schnell. Hab ich so lange geschlafen?" Katja richtete ihren Sitz wieder auf und reckte sich, so gut dies in dem Kleinwagen möglich war.
"Nur drei Stunden." Marek lachte, als ihm das verdutzte Gesicht seiner Freundin auffiel. Er zwinkerte ihr zu. "Mach dir nichts draus. Nur nachher müsstest du ein bisschen mit auf den Weg achten."
Sie nutzten die Pause für einen leckeren Snack im Rasthof. In den Fernsehern, die an den Wänden angebracht waren, liefen gerade Nachrichten. Zuerst achteten sie nicht weiter darauf, doch als die Wetterkarte auf dem Bildschirm erschien, sahen sie doch etwas genauer hin.
"Scheiße, das sieht gar nicht gut aus." Besorgt warf Marek einen erneuten Blick auf den Fernseher.
[...]